Let it grow!

Von Lina Nagel
Aktualisiert am 18. Aug. 2023

Frühlingszwiebeln, Knoblauch und Kräuter einfach selber (nach)züchten? Was sich wie ein schöner Traum anhört, lässt sich tatsächlich umsetzen, denn einige Kräuter oder Obst- und Gemüsesorten können unendlich weiter gedeihen – auch auf Ihrer Fensterbank.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Frühlingszwiebeln, Lauch, Zitronengras und Fenchel(kraut)
  2. Knoblauch
  3. Ingwer
  4. Römersalat, Kohl und Pak Choi
  5. Kräuter wie Minze, Rosmarin, Basilikum, Koriander
  6. Kartoffeln
  7. Ananas

Frühlingszwiebeln, Lauch, Zitronengras und Fenchel(kraut)

Diese Lebensmittel lassen sich besonders einfach nachziehen. Stellen Sie dafür die unteren zwei bis drei Zentimeter des jeweiligen Gemüses mit dem Wurzelrest in ein Glas mit Wasser und tauschen Sie dieses alle paar Tage aus. Schon nach etwa sieben Tagen wächst der grüne Pflanzenteil oben nach und so entsteht eine neue Pflanze. Wenn Sie wollen, können Sie diese auch in einen Topf mit Erde pflanzen. Beim Fenchel gedeiht allerdings nur das Kraut, nicht die Knolle. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass Zwiebel, Lauch, Zitronengras oder Fenchel frisch sind.

Knoblauch

Sobald Knoblauch etwas länger liegen bleibt, sprießen kleine grüne Triebe aus der Knolle. Wenn das geschieht, können Sie die Zehen in eine Schale mit etwas Wasser setzen. Schnell gedeihen die Triebe, die dem Grün von Frühlingszwiebeln sehr ähnlich sind. Wenn die Triebe etwa 10 Zentimeter lang sind, können sie einfach mit der Küchenschere geerntet werden. 

Alternativ lässt sich die Knoblauchzehe mit dem Austrieb nach oben in die Erde einpflanzen. Schon nach ein paar Wochen und regelmäßigem Gießen wächst eine neue Knolle nach. 

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Ingwer

Vielleicht haben Sie schon beobachtet, dass aus Ingwerknollen neue Sprosse wachsen. Mit etwas Geschick können Sie aus einem ausgetriebenen Stück Ingwer eine neue Pflanze ziehen

Dazu füllen Sie einen Topf zu Dreiviertel mit Erde, legen die Ingwerknolle darauf und bedecken diese locker mit Erde. Damit Ingwer gedeiht, braucht er warmes und feuchtes Klima. Dafür bauen Sie ganz einfach ein kleines „Gewächshaus“, indem Sie den Topf mit einer Folie oder einem Plastikdeckel abdecken. Piksen Sie ein paar Löcher in die Folie, damit Luft hinein gelangen kann. 

Nach ein paar Wochen brechen zarte Triebe aus der Erde. Nun können Sie die Abdeckung abnehmen, aber genug Feuchtigkeit durch Gießen ist dennoch wichtig. An einem warmen und geschützten Platz gedeiht der Ingwer zu einer schlanken Pflanze mit schilfartigen Blättern.

Im Herbst, wenn die Ingwerpflanze die Blätter abwirft, ist Erntezeit: die nachgewachsenen Ingwerknollen können Sie einfach ausgraben. Ideal gedeiht die Pflanze, wenn Sie die Knolle im Frühjahr in die Erde setzen.

Römersalat, Kohl und Pak Choi

Ein unbeschädigter Strunk genügt, damit Römersalat und Co. nachwachsen. 

Dafür stellen Sie nun den Strunk ohne Blätter in ein Glas mit Wasser und platzieren das Ganze an einem sonnigen Platz, zum Beispiel auf der Fensterbank. Das Wasser sollte alle paar Tage gewechselt werden; zusätzlich ist es empfehlenswert, den Strunk ab und an mit einer Sprühflasche mit Wasser zu benetzen. 
Nach etwa zwei Wochen wachsen erste Blätter nach, und nach drei bis vier Wochen haben Sie einen kompletten Salatkopf, Kohl oder Pak Choi. Die letzteren zwei lassen sich auch in die Erde einpflanzen und dort nachzüchten.

Kräuter wie Minze, Rosmarin, Basilikum, Koriander

Ganz easy lassen sich Kräuter nachzüchten. Dafür benötigen Sie einen Stängel des gewünschten Krautes, der knapp unterhalb eines Blattes abgeschnitten ist. Damit der empfindliche Stängel nicht gequetscht wird, benutzen Sie ein scharfes Messer statt einer Schere. 

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Nun entfernen Sie die unteren Blätter und setzen den Stängel in ein Glas mit Wasser. Auch hier sollte das Wasser regelmäßig gewechselt werden. Schnell werden sich Wurzeln bilden; sodald diese etwa fünf Zentimeter lang sind, kann das Pflänzchen eingetopft werden. Viel Sonne und ausreichend Wasser beschleunigen das Wachstum. Benutzen Sie für Ihr Pflanzen-Experiment Stängel von qualitativ hochwertigen Pflanzen, denn Supermarktware wird leider oft so gezüchtet, dass die Pflanze eingeht, wenn die Blätter entfernt werden.

Kartoffeln

Ab Mitte April lässt sich die Knolle wunderbar nachzüchten, indem man eine Kartoffel, die schon keimt, in einen Topf oder Eimer mit Erde einbuddelt. Auch die Triebe müssen komplett mit Erde bedeckt sein. Über Sommer blüht die Kartoffelpflanze sehr hübsch. Wenn die Blütezeit vorbei ist und das Kartoffelkraut braun wird, können Sie Ihre selbst gezogenen Kartoffeln ausbuddeln. 

Tipp: Falls noch keine Ihrer Kartoffeln gekeimt hat, können Sie diese alternativ vierteln und für einige Tage in Wasser legen. So treiben sie auch aus. 

Ananas

Etwas Geduld brauchen Sie beim Nachzüchten von Ananas, denn der Prozess dauert ungefähr zwei Jahre. Achten Sie darauf, eine reife, aber nicht überreife Frucht zu kaufen, deren Schale goldbraun und deren Blätter makellos sind. 

Drehen Sie den Strunk mit den Blättern ab, entfernen Sie die unteren Blätter bis der Strunk etwa drei Zentimeter frei liegt. Stellen Sie den Strunk in ein halb mit Wasser gefülltes Glas und platzieren Sie das Ganze an einem warmen Ort. 

Sobald sich Wurzeln gebildet haben, können Sie das Pflänzchen eintopfen. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, sodass die Erde immer feucht bleibt. Nach etwa zwei Monaten ist schon eine richtige kleine Ananaspflanze gewachsen, die Sie nach einem Jahr umtopfen sollten. Nach etwa 20 Monaten wird Ihre Geduld belohnt: Die Ananas blüht das erste Mal! Mit etwas Glück können Sie bald darauf Ihre erste Ananas ernten. 

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