Der große EAT SMARTER-Vergleich

Selbstgekochtes oder Fertiggericht: was ist billiger?

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018

Gutes Essen muss für viele Menschen vor allem eines sein: möglichst preiswert. Und daher greifen sie beim Einkauf oft zu Fertiggerichten, denn die sollten ja eigentlich billiger sein. Doch der Vergleich zeigt Erstaunliches: ähnliche Gerichte aus frischen Zutaten sind nicht unbedingt teurer. EAT SMARTER wagt einen Preisvergleich.

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Der Vorsatz ist da, aber die Vorbehalte sind es meistens auch: Obwohl die meisten Menschen wissen, dass selber kochen auf Dauer gesünder ist, glauben viele von ihnen immer noch, dass frische Lebensmittel teurer sind. Und so landen am Ende dann doch wieder die Fertiggerichte im Einkaufswagen. Doch der Vergleich zeigt: Nicht immer sind die fertigen Produkte wirklich preiswerter. Häufig lassen sich dieselben Gerichte genauso günstig aus frischen Lebensmitteln zubereiten. EAT SMARTER wagt einen Preisvergleich und schaut, wann frisches Essen preiswerter sein kann.

Günstig kochen mit Kartoffeln

Die Grundlage für den Rezeptvergleich ist die Kartoffel: Sie ist fettfrei, reich an Vitaminen und sie hält lange satt. Und sie ist besonders preiswert: ein Kilogramm Kartoffeln gibt es schon ab 1,20 Euro. Fertiggerichte sind nicht automatisch billiger – ein Preisvergleich:

Kartoffelgratin – Fertiggericht vs. selbst gekocht

Ein beliebtes Gericht ist das Kartoffelgratin. Ein Fertiggericht (400 Gramm) bekommt man im Geschäft für circa zwei Euro, wobei eine Portion mit 200 Gramm angegeben ist. Der Preisvergleich mit den Zutaten für das Kartoffelgratin-Rezept von EAT SMARTER zeigt, dass frische Lebensmittel nicht unbedingt teurer sein müssen.

400 Gramm Kartoffeln (40 Cent), 190 Milliliter Sojacreme (75 Cent), 15 Gramm Parmesankäse (33 Cent) machen zusammen etwa 1,50 Euro (Salz, Pfeffer, Knoblauch und Muskatnuss sind nicht mitgerechnet). Ein weiterer Vorteil: Das selbstgekochte Gericht ist frei von Zucker, Glukosesirup, Verdickungsmitteln oder Emulgatoren. Und gerade darin liegen die Vorzüge von frischen Gerichten. Den Gehalt von Zucker oder Salz bestimmen Sie selbst, auf Farb- oder Konservierungsstoffe können Sie verzichten.

Aus Kartoffeln lassen sich aber auch noch andere preiswerte Gerichte machen. Hier kommen weitere Vorschläge. Die Zutaten aus dem Grundstock fließen nicht in die Berechnungen ein. Die Rezepte in unserer Datenbank sind in der Regel für vier Personen ausgelegt, für den Preisvergleich wurden jeweils die Werte für zwei Portionen verglichen.

Selber kochen vs. Fertiggericht – 3 Beispiele mit Kartoffeln

1. Kräuterkartoffelpüree

Frisch gekocht aus: 350g Kartoffeln für zwei Personen (0,42 Euro), 150 ml Dickmilch (0,20 Euro), 1 EL Joghurtbutter (wenige Cent), 1 Handvoll gemischte Kräuter (wenige Cent). Zutaten aus dem Grundstock: Muskatnuss, Salz, Pfeffer. Etwa einen Euro für zwei Portionen.

Vergleichbares Fertiggericht: Kartoffelbrei mit Rosmarin und Käutercroutons, etwa zwei Euro für zwei Portionen.

2. Kartoffelsalat

Frisch gekocht aus: 300g für zwei Portionen (0,36 Euro), 1 rote Zwiebel (0,20 Euro), 1/2 Salatgurke (0,50 Euro), 2 Stiele Dill (wenige Cent). Zutaten aus dem Grundstock: Salz, 1 EL Apfelessig, 75 ml klassische Gemüsebrühe, Zucker, 1EL Rapsöl, Pfeffer. Etwa 1,20 Euro für zwei Portionen.

Vergleichbares Fertiggericht: Klassischer Katroffelsalat, etwa zwei Euro für zwei Portionen.

3. Pommes aus dem Ofen

Frisch gekocht aus: drei großen, festkochenden Kartoffeln zu je 150 Gramm (0,54 Euro), 2 TL ungeschälter Sesam (wenige Cent), grobes Meersalz (wenige Cent). Zutaten aus dem Grundstock: 2 EL Oliven, 1 TL Kurkuma. Etwa 0,70 Euro für zwei Portionen.

Vergleichbares Fertiggericht: Pommes aus dem Schnellrestaurant, etwa 1-2 Euro pro Portion.

4. Kartoffelrösti

Frisch gekocht aus: 300 Gramm festkochende Kartoffeln (0,36 Euro). Zutaten aus dem Grundstock: Salz, Pfeffer, Muskatnuss, 1,5 EL Rapsöl. Etwa 0,40 Euro für zwei Personen.

Vergleichbares Fertiggericht: Reibekuchen aus der Tüte. Etwa 1 Euro für zwei Portionen.

5. Gulaschsuppe mit Paprika und Kartoffeln

Frisch gekocht aus: 150g Rindfleisch aus der Oberschale (1,50 Euro), 1/2 große rote Zwiebel (0,15 Euro), 1/2 rote Paprikaschote (0,50 Euro), 100 ml trockener Rotwein (66 Cent), 100g Kartoffeln (0,12 Euro), 1/2 Zitrone (0,15 Euro). Zutaten aus dem Grundstock: 1 EL Rapsöl, 1 EL Tomatenmark, je 1/2 EL Paprikapulver (edelsüß und rosenscharf), 300 ml Gemüsebrühe, 1/2 Knoblauchzehe, 1/2 TL Kümmel, Salz, Petersilie. Etwa 3,60 für zwei Portionen

Vergleichbare Fertigprodukte: Ungarische Gulaschsuppe aus der der Dose. 1,20 Euro bis 3,50 Euro für zwei Portionen.

Zugegeben: Kartoffeln sind natürlich sehr preiswert und die Auswahl ist klein. Aber sie zeigt, dass man mit frischen Lebensmitteln durchaus preiswert kochen kann. Probieren Sie es selbst aus, vergleichen Sie fertige Produkte mit frischen Zutaten. Das ist am Anfang vielleicht etwas mühsam, bringt am Ende aber vielleicht finanzielle Vorteile.

Mit unseren Saisongrafiken haben Sie immer schnell im Überblick, welches Obst & Gempüse gerade aus heimischem Anbau verfügbar und dadurch i.d.R. sehr preiswert ist.

Weitere Tipps für einen preiswerteren Einkauf

Schreiben Sie sich eine Einkaufsliste

Ob Sie es glauben, oder nicht: Wer ohne Liste einkaufen geht, hat häufig mehr im Wagen. Denn unvorbereitete Einkäufer lassen sich schneller von Schnäppchen und Preisangeboten locken. Und so kauft man am Ende Lebensmittel, die man eigentlich gar nicht eingeplant hatte. Machen Sie es sich leicht und schreiben Sie vorher eine Liste auf. Und gehen Sie nie hungrig einkaufen. Denn auch dann ist der Einkaufswagen am Ende meistens voller. Planen Sie für mehrere Tage
Sie werfen immer wieder angebrochene Gemüse-Portionen in den Müll, weil das Verfallsdatum überschritten ist? Planen Sie am besten für mehrere Tage. So können Sie auch die größeren Vorratspackungen kaufen, die in der Regel etwas günstiger sind. Und einmal in der Woche essen Sie das Gericht an zwei Tagen.

Saisonal einkaufen

Spargel im Dezember, Erdbeeren im Mai? Das wird teuer und sollte daher die absolute Ausnahme sein. Richten Sie Ihren Speiseplan lieber nach saisonalen Lebensmitteln aus. Das kommt auch dem Geldbeutel zugute. Saisonkalender helfen bei der Orientierung.

Weniger Fleisch

Fleisch ist zwar lecker, aber auch teuer. Im Vergleich ist eine Mahlzeit aus Gemüse wesentlich preiswerter. Wenn Sie mögen, können Sie Ihren Fleischkonsum daher reduzieren. Versuchen Sie, mit zwei bis drei Portionen pro Woche auszukommen. Diese Portionen können dann von besserer Qualität sein.

Günstige Rezepte finden Sie natürlich auch auf eatsmarter.de

 
Ich bin 10 und muss heraus fienden was billiger ist ich danke euch sehr für eure hilfe Eure Meli
 
@Karo aus Leipzig... Kartoffelgratin... da kocht man am Tag vorher die Portion Kartoffeln mit. Dauert nicht viel länger, spart aber am anderen Tag Zeit und Energie. Die Zutaten in die Auflaufform geben... halbe Stunde ziehen lassen und schon reicht Mikrowelle mit Überbacken. Genauso Kartoffeln für Kartoffelsalat....Bratkartoffeln, Knödel... Ausserdem muss man den Topf für die Kartoffeln dann nur einmal spülen ;-)
 
@Ulli und Andrea: Also ich kann mich mit der Meinung gegen Fertigware da nur Andrea anschließen. Ich bin auch kein Fan davon. Ich bin aber der Meinung, dass man auch ein preisgünstiges Essen innerhlab von 20 Minuten für eine Familie zubereiten kann. Es gibt genügend schnelle und einfache Gerichte die nicht viel Arbeit machen oder die man super vorbereiten kann. Auch als arbeitente Mutter sollte man nicht auf die Gesundheit verzichten (in vielen Fertigprodukten ist so viel Schei*** drin, das man da auf Dauer ja nur krank werden kann). Ich will jetzt um Gottes Willen Fertigessen nicht schlecht reden, es gibt mittlerweile auch Ware mit höheren Ansprüchen (dann aber meist auch teurer), aber jeden Tag ist das sicher nicht gut! Dann lieber nen fertigen Pizzateig kaufen (selbst gemacht dauert dann doch etwas länger) und mit den Kiddies zusammen belegen! Es gibt außerdem auch Kinder die gerne beim kochen/schnippeln mithelfen!
 
@ Andrea aus Muttenz ('Wer solche kauft ist doch eher zu faul zum selber kochen'): können Sie sich den Alltag eines/einer Alleinerziehenden (3 Schulkinder) mit Vollzeitjob auch nur andeutungsweise vorstellen? Bei uns gibt es trotzdem, neben TK-Gemüse, Pizza-Fertigteig u.ä., sehr wohl auch täglich Rohkost in div. Varianten. Jedoch verbringe ich die wenige Zeit zu Hause lieber mit den Kindern (erzählen, Hausaufgaben, spielen) als mit dem Herd - auch wenn jeden Tag eines beim Kochen hilft. Soviel zum Stichwort 'Faulheit'. Also, bitte, künftig kein(e) solche, sehr arrogant wirkende, Pauschal-(Ver-)Urteil(-ung)!!
 
@Jörg aus Wolfratshausen: Nein, der Vergleich hinkt nicht, oder isst Du Fertigsuppen bzw. Fertigpizzen kalt? Auch die müssen aufgewärmt werden, oft dauert das länger als frisch zu kochen, da sie ursprünglich tiefgefroren sind. Abgesehen davon koche ich täglich frisch und gehe nur einmal wöchentlich einkaufen, da ich im voraus plane. Ob ich mir also einmal die Woche mein Tiefkühlfach mit Fertigfraß vollpacke oder frische Lebensmittel kaufe, fällt nicht großartig ins Gewicht. Zumindest nicht auf der Personenwaage ;o). Einkaufen muss man eh, oder?
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