Soja, Nüsse, Ballaststoffe: "Affendiät" senkt Cholesterin

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Von Affen können wir viel über Ernährung lernen © SwitchPhotography
Von Affen können wir viel über Ernährung lernen © SwitchPhotography

Schimpansen ernähren sich in erster Linie von Produkten, die reich an pflanzlichen Fetten sind, Ballaststoffen aus Hafer, Sojaproteinen und Nüssen. Kanadische Forscher haben entdeckt, dass Patienten, die unter hohen Cholesterinwerten litten, mit dieser Diät die Werte um mindestens ein Drittel senken konnten. EAT SMARTER stellt die Studie vor.

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Die Affendiät ist reich an pflanzlichen Lebensmitteln

Von Schimpansen lernen: Der Speiseplan der Affen könnte für auch uns Menschen gut sein, meinen kanadische Forscher. Untersuchungen haben jedenfalls ergeben, dass sich deren Nahrungszusammenstellung positiv auf den Cholesterinspiegel auswirkt. Affen ernähren sich in erster Linie von Produkten, die reich an pflanzlichen Fetten sind, Ballaststoffen aus Hafer, Gerste und Auberginen, Sojaproteinen und Nüssen, berichtet die Online-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins “New Scientist“.

Die Forscher haben entdeckt, dass Patienten, die unter hohen Cholesterinwerten litten, mit dieser Diät die Werte um mindestens ein Drittel senken konnten. Die gleiche Senkung von Cholesterinwerten schafft auch ein Cholesterin-Synthese-Enzymhemmer, das Medikament Lovastatin. In Versuchen hatten die Forscher an Patienten einerseits das Medikament, andererseits eine Nahrungsumstellung untersucht. Studienleiter David Jenkins, Experte für Gefäßerkrankungen an der University of Toronto, kommt zu dem Schluss, dass all diese Nahrungsmittel, die von den nächsten Vorfahren des Menschen verspeist werden, eine cholesterinsenkende Wirkung haben. "Wahrscheinlich sind diese Nahrungsmittel in der Evolution des Menschen verankert“, so der Wissenschaftler.

Die Versuchsgruppe erhielt entweder die “Affendiät“, eine herkömmliche cholesterinsenkende Ernährung oder eine Standardmahlzeit mit dem Medikament Lovastatin.
 

Affendiät gut für den Cholesterinspiegel

Die Untersuchung nach vier Wochen ergab, dass das schädliche LDL-Cholesterin bei den Versuchspersonen mit der Affendiät bei 29 Prozent gefallen war, bei 31 Prozent der Probanden, die das Medikament einnahmen, und bei nur 8 Prozent der Patienten, die fettarme Nahrungsmittel zu sich nahmen. Der Forscher kritisierte in diesem Zusammenhang, dass der Griff zu dem Medikament häufig zu schnell erfolge. Die natürliche Reduktion des hohen LDL-Cholesterins sei durch eine sinnvolle Diät schon möglich. Der Wissenschaftler attestierte dem Medikament zwar große Sicherheit, dennoch komme es bei manchen Patienten zu Problemen mit Leber- oder Muskelenzymen. Die “Affendiät“ habe den meisten Probanden gut geschmeckt, allerdings mussten sie große Mengen verzehren, um kein Gewicht zu verlieren. Ein typisches Gericht der “Affendiät“ war Tofu gebacken mit einer Ratatouille aus Auberginen, Zwiebeln und Paprika, dazu Gerste und anderes Gemüse als Beilage. Mehr: New Scientist

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